Was war denn das Wichtigste, das dir deine Mama beigebracht hat?
Eine starke Frau zu sein.
Inwiefern?
Meine Mama war eine überzeugte Feministin und sie hat mir vermittelt, dass man damit nicht verschämt umgehen muss. Im Gegenteil, man sollte sagen: „Natürlich, was soll ich denn sonst sein?“ Sie hat mir beigebracht, dass es wichtig ist, für seine Rechte einzustehen, ein guter Mensch zu sein und seine Möglichkeiten auszuschöpfen.
Momentan wächst die gesellschaftliche Akzeptanz für Feminismus. Noch vor zehn Jahren haben sich nicht so viele Menschen öffentlich dazu bekannt. Wie war das bei dir?
Ich weiß nicht, ob die 19-jährige Verena so offen gesagt hätte: „Klar bin ich Feministin!“ Das hat auch mit Mut zu tun und der ist in den letzten Jahren definitiv gewachsen.
Im echten Leben bist du keine Mama. Wie war es, mit einem Filmsohn zu drehen?
Mein Filmsohn Jeremy war beim Dreh sieben Jahre alt und es war sein erster Film. Um echte Emotionen von einem siebenjährigen Kind zu bekommen, konnten wir fast nur improvisieren. Es gab einen roten Faden und ursprünglich auch ein Drehbuch, das wir jedoch schnell außer Acht gelassen haben. Unser Regisseur Adrian Goiginger hat das von mir auch erwartet. Er wollte keine Schauspielerin, der er Worte in den Mund legt sondern eine, die sich richtig gut vorbereitet und dann ihr eigenes Ding macht. Mit diesem Film portraitiert er ja seine eigene Kindheit und das größte Lob, das er mir geben konnte war: „Genau so hätte es meine Mama auch gesagt.“